Kleine Frau, was nun?

Sonntag, Juni 28, 2009

Große Prüfung, zweiter Teil

Niederländisch, Thema 2: Willem Frederik Hermans, zwei seiner Romane und die Weltsicht des Autors
"Hermans geht davon aus, dass der Mensch die Wirklichkeit, die ihn umgibt, nicht kennen kann. Die Realität ist zu komplex, zu doppelsinnig und chaotisch. Wahrheit gibt es nicht. [...] Um sich selbst Sicherheit zu geben, schafft der Mensch sich ein Bild der Wirklichkeit, dem er Sicherheit entnimmt. [...] Dieses selbstgeschaffene Bild der Wirklichkeit ist jedoch ein Mythos [...], und deshalb führt der Kontakt zu anderen Menschen nahezu immer zu Missverständnissen, Verständnislosigkeit, Meinungsverschiedenheiten, Mißtrauen, Irreführung und Betrug. Das folgt aus dem Umstand, dass ein jeder in seine eigene "Dunkelkammer" eingeschlossen ist und weder in die Psyche eines anderen Menschen vordringen, noch von einem anderen verstanden werden kann. [...] Zuneigung und Liebe - die diese fundamentale menschliche Einsamkeit aufheben können - kommen in der Welt, wie Hermans sie sieht und in seinen Romanen beschreibt, kaum vor." [Quelle: Kritisch lexicon van de moderne Nederlandstalige literatuur]

Darüber hinaus ist "De donkere kamer van Damokles" (Die Dunkelkammer des Damokles) eine bereichernde Lektüre. Aber der eigenen Laune eben nicht sonderlich zuträglich.

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