Kleine Frau, was nun?

Sonntag, November 23, 2008

Das Täubchen.

Ein Gutes hat mein Exil ja: Ich kenne mich mittlerweile aus in Amsterdam!
Eben aus dem Melkweg gestolpert, weisen mir Freunde eine grobe Richtung. Ich setze mich auf mein Rad und fahre los. Wenig später taucht das Rijksmuseum auf - und ich finde wie ein Täubchen nach Hause. Zweimal bin ich den Weg bisher gefahren, aber ich bin ganz sicher. Fest trete ich in die Pedale, der Fahrtwind beißt, der Regen prasselt. Vom Rijksmuseum aus kenne ich den Weg nach 'Hause'. Ich bin allein in Amsterdam. Und doch bin ich sicher: Ich finde meinen Weg, es wird schon klappen.

Freitag, November 21, 2008

Und jetzt: Das Wetter

Wenigstens das ist sehr solidarisch und zieht mit mir gleich: Es braust, weht und windet, die Sonne schaut kurz hervor, dann tröpfelt und schüttet es wieder und beißt ins Gesicht. Gegenüber ist schon alle Wäsche von den Balkonen geweht, nur ein Putztuch schlägt einen Salto nach dem anderen an seiner Leine. Da muss ich ja an Herman van Veen denken... "dreh mich wie ein Putzlappen im Wind"... Ob ich tanzen geh heut Abend?

Und was fehlt mir noch zum Glück?

Genau, Halsschmerzen.
Wer macht MIR denn jetzt Ingwertee?
Genau, keiner. Nur ich selbst.

Donnerstag, November 20, 2008

Stinkesauer

Auf sich, auf Dich, auf die Welt, auf Magisterfristen und doofe "Mit"bewohner, auf die Ablenkungen und Zeitfresser.
Aber vor allem auf sich und auf Dich.

Montag, November 10, 2008

Therapeutisches Wochenende

Man nehme: Lina und ihren unermüdlichen Sinn für Lebensfreude, eine Fahrt nach Freiburg, Swingmusik, zwei gesunde Beine und geduldige Tanzaufforderer, Herbstsonne und gute Laufschuhe, ein Radler in St. Ottilien, Fett und einen großen Topf, einen von der Freiburger Sonne gegangenen Hefeteig, viele Franzosen, davon einen mit burgundischem Mehl und dem unerschütterlichen Glauben an die besten Galettes von eigener Hand, ein bisschen Alkohol in verschiedenen Zusammensetzungen, Musik und Herumgecaspar, ein olles Römmelsfahrrad und eine Freundin, die einen per Telefon nach Hause fernsteuert, Lust, auch in einer zugefetteten Küche Sonntagszufrühstücken und eine entspannte, aber müde Rückfahrt...

...und fertig ist das perfekte therapeutische Wochenende für ein geschundenes Herz!

Mittwoch, November 05, 2008

Und:

wenn sie hinunter gefallen ist, aus ihrem Traumschlösschen, in ihr Netz, das sie immer auffangen wird, dann sind da sofort fünf ganz kleine bis ganz große Schultern zum Auffangen und Ausweinen. Und eine Menge Arme, die sie festhalten und beschützen in der Ferne.
Und sie weiß genau deshalb, dass sie alles richtig gemacht hat.

Sie hat gelernt,

dass das Leben ganz schön hinterhältig sein kann.
Da ist jemand, der sagt "ich brauche Dich nicht, aber ich will Dich" - und man geht.
Und dann ist da jemand, von dem man das Gefühl hat, dass er einen braucht, aber nicht sicher ist, ob er einen auch wirklich will - und man möchte eigentlich doch bleiben.

Da steht sie wieder, die kleine Frau...

... und fragt sich: "Kleine Frau, was nun?"