Kleine Frau, was nun?

Mittwoch, Januar 23, 2008

Alles is liefde

*hach*
(EIGENTLICH finde ich ja, dass das Genre "romantische Komödie" für alle Zeiten das Klo hinuntergespült gehört. Ich HASSE Hugh Grant.
ABER...)

Draußen zwitschern morgens die ersten Frühlingsvögel, die Tulpen schlummern noch unter einer kleinen Erdschicht und wir gehen in einen Film, der schon seit Oktober läuft. Alles, was Holland an Stars zu bieten hat, spielt mit. Auch die Freundin von Sebastian Koch.

Es ist Sinterklaas-Zeit (es schneit zwischendurch dicke weiße Flocken - in Holland...), alle Kinder sind aufgeregt, Sint stirbt und wird ersetzt, der Oranje-Prinz nimmt eine Stelle als Zwarte Piet im Bijenkorf an - und der verzweifelte Familienvater verbringt einen großen Teil der arbeitslosen Zeit im Café de Doelen. Viel "Dus...?" und zweimal "Dööh!". Es regnet viel und alle haben lekker gewone Berufe, Bauarbeiter, Verkäuferin, Bademeister.

Ich kann es nicht erklären. Vielleicht war genau JETZT die richtige Zeit, diesen Film zu sehen. Wir haben beide jedes Wort verstanden, obwohl das vor einem Jahr noch ganz anders aussah. Wir haben selbst den Einzug von Sinterklaas erlebt, all die Kinder, die als Zwarte Pieten verkleidet von Mama und Papa auf dem Gepäckträger zum Hafen gefietst werden. Mit Deiner Mama habe ich auch den Bijenkorf zu dieser Zeit besucht, konnte mich an die Zwarten Pieten erinnern, die sich da von der Kaufhausdecke abseilten. Wir sind schon x mal über die Brücken, Sträßchen und Grachten in Amsterdam gewandelt. Und im Cafe de Doelen haben wir auch schon ein Biertje getrunken. Wir kennen die herzliche Einfachheit des Lebens hier und wohnen auch piepklein.
Wir sind hier schon ganz schön zu Hause geworden mit uns beiden.

Und wie schön, dass Du mitgegangen bist ins Kino. Für mich.

Freitag, Januar 11, 2008

Die Habenichtse

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so erleichert gewesen zu sein, ein Buch endlich ausgelesen zu haben. Was war ich ärgerlich, deprimiert, traurig, hoffnungslos, sauer... fürchterlich! Dieses Buch hat mich aufgeregt, es ist in weiten Strecken wie ein grauer Regentag in London, wenn man sich selbst unwichtig und verwirrt fühlt und langweilt.
Und trotzdem wollte ich es bezwingen, nicht aufgeben, auslesen. Ich weiß nicht, ob ich es empfehlen kann, es hat mich so wütend gemacht. Und der Stil von Katharina Hacker ist so bemüht. Immer zwingt sie sich zu bildlichen Vergleichen, das ist mitunter unglaublich anstrengend.
Ich fand das Thema einfach interessant.
Wer's auch mal lesen will: Ich hab's mir extra zu Weihnachten gewünscht. Kaufen würde ich es nicht.

Aber das hier, das fand ich wirklich schön:
"Zeit ist, daß Kinder groß werden und ihrerseits Kinder bekommen - oder die ziemlich nackte Tatsache, daß es Tage und Stunden gibt und daß man stirbt."