Kleine Frau, was nun?

Donnerstag, September 20, 2007

"Alleen twee broodjes met pindakaas."

(Ich hatte es befürchtet.)

Heute war zweite Nederlandse les mit meinem kleinen Lachen. Ich wusste, dass der Text, den wir heute machen würden, schwieriger war als der der letzten Woche. Letzte Woche war der Bäcker mit Backstube dran. Heute ein Erlebnisbericht vom schlimmen Unwetter 1953. Aber als Ibtissam nicht mehr wiedergeben konnte, was im letzten Absatz stand, hab ich mich doch ziemlich gewundert. Letzte Woche ging es doch so gut dass ich mich frug, warum sie eigentlich Nachhilfe braucht.
Da fiel es mir wieder ein. Auf meine Frage, ob sie Ramadan feiert und fastet, bejahte sie. Aber nur am Wochenende, Samstag und Sonntag so richtig. In der Woche gibt es "twee broodjes met pindakaas".
Wir haben dann doch lieber die Geschichte von kleine tijger en kleine beer zu Ende gelesen...

Dienstag, September 18, 2007

Prinsjesdag!

Studierpause in Leiden. Parade in Den Haag. Vornan der Zeremonienmeister und die Gastfrau. In der nächsten Kutsche Margriet und Pieter van Vollenhoven samt Constantijn und Laurentien. Menschenmassen säumen die Straßen. Rentner schwenken Nationalflaggen, Schuljungen jubeln und kleine Mädchen zücken Fotoapparate. Und dann, endlich, die goldene Kutsche! Der Kronprinz sitzt mit dem Rücken zur Fahrtrichtung und sieht zweischendurch ein bisschen angepisst aus. Ihm gegenüber zum rechten Straßenrand gewandt de koningin mit einem Hut der ein bisschen aussieht wie eine Käseschachtel. Zur anderen Richtung gewandt Nederlanders darling Máxima. Sie ist wirklich Profi im Lächeln und Winken.
Dei Kutsche fährt unter den Klängen des Wilhelmus in den Innenhof. Die Herren helfen den Damen aus den Kutschen.
Im Rittersaal verliest die Königin ihre Thronrede (genau jetzt!), in den ersten Reihen sitzen u. a. Jan Pieter Potter, Querschlägerin Rita V. und Geert, der Koranverbieter.
Nach ihren letzten Worten ruft die Gastvrouw: "Leve de koningin!" und die Menge erwidert: "Hoera! Hoera! Hoera!"
War es ihre letzte Thronrede?

Donnerstag, September 13, 2007

Geschichten von Mutti

Spielgruppe im Pfarrheim. Das Wetter ist schön und deshalb können Muttis und Kinder nach draußen gehen. Sandkasten, Sitzgruppe, Spielwiese.
Eine Mama geht auf meine Mama zu: "Du Hedwig, haben wir hier eine Schaufel oder so? Da vorne liegt eine tote Amsel. Der Paul ist eben schon draufgetreten."
Da reißt der kleine Felix die Augen auf: "Und dann war die TOT??"

Das Lächeln und ich

Sie ist neun, hat langes, mittelbraunes Haar und schaut mit ihren dunkelbraunen Augen mutig in die Welt. Wenn sie in dem braun gepolsterten Stuhl sitzt, ist sie so klein, dass ihr Kopf nicht über die Lehne hinaus geht.

Ibtissam ist fleißig und gibt sich wirklich alle Mühe. Sagt ihr "meester" (so heißen die Lehrer hier). Aber Mühe geben reicht manchmal eben nicht aus. Und deshalb sieht ihr Zeugnis auch nicht sooo toll aus. Genau das wollen wir ändern, krempeln die Ärmel auf und treffen uns einmal die Woche im "onderwijswinkel" (Unterrichtsladen, verkauft wird hier allerdings nix, das geht alles so über die Theke). Wie schön: Ihr Name bedeutet "Lachen".

Heute ist erste Stunde.

Ich bin genau so aufgeregt wie Du, kleines Lachen!

Schneck lässt nach

An alle, die uns bald oder irgendwann mal wieder besuchen möchten: Wir haben es so gut wie geschafft.

Und das ist dann im Nachhinein wieder mal ein Grund, sich auf die Schultern zu klopfen und sich wie zwei Veteranen zu fühlen, die in zwei Jahren schon eine ganze Menge zusammen durchgestanden haben.

Rockstars

Vor zwei Wochen Pink, letztes Wochenende Adam Green.
Und morgen?
Da kommen meine Brüder und rocken das Haus!