Glücklich sein

Das hier ist mein Lieblingsspruch von der Klotür im Huize De Hoge Hoed:
"De formule voor volmaakt geluk: Zeer druk bezig zijn met onbelangrijke dingen."
("Die Formel für vollendetes Glück: Sehr beschäftigt sein mit unwichtigen Dingen.")

Wenn Kuchen backen, Strandspaziergänge, Kurioses entdecken, Grachtenspaziergaenge, Sonne geniessen, Poffertjes backen, im Bett rumlümmeln "unwichtige Dinge" sind, dann bin ich wohl SEHR glücklich momentan!

ticktackticktackticktackticktack

Vor einer Stunde war es zehn nach sieben. Jetzt ist es zwanzig nach acht.
Ich stelle fest: Meine kleine Certina-Uhr geht schneller als die Zeit im Allgemeinen.
Was will sie mir damit wohl sagen?

Beinahe fast ganz.

Wenn ich schon nicht die höchste Stufe der Integration in die niederländische Gesellschaft erreicht habe (=ein Fahrrad besitzen), dann aber mindestens die zweithöchste. Diese 1,50 € werden wahrscheinlich die beste Investition sein, die ich hier machen werde... ich habe in einem Trödelladen eine gußeiserne Poffertjespfanne gefunden!! So richtig alte Schule! :-)
Und in den letzten zwei Tagen bin ich Meisterin im Poffertjesbacken geworden.
"Lekker, hóór!", wir Job zu sagen pflegt.

Und nocheinmal...

Jaja, so langsam verwandelt er sich in einen Bildblog...
Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass sich meine Augen noch immer nicht satt gesehen haben an dieser kleinen Stadt. Und dass ich erstmal alle Eindrücke aufsauge, bevor ich sie irgendwie beschreiben kann?



Die Bilder werden besser?
Jetzt ist Benny ja auch eingetroffen... ;-)

Bei mir gleich hinterm Haus...

...sieht es so aus.

Sonntagskuchen mit Kaffee!

Im Huize De Hoge Hoed gibt es jetzt gleich Apfelkuchen mit Sahne.
Einen schönen Sonntag an Euch alle!

Die Tür zu mir:

Vandaag: lekker naar de markt gaan

Jeden Mittwoch und Samstag ist Markt. Es gibt vor allem viel Fisch, Käse, Nüsse und Trockenfrüchte, Obst und Gemüse. Jan und Allemann sind unterwegs, essen im Vorbeigehen einen Hering und amüsieren sich sehr. Ich hatte lekker frittierten Hering. Mmmmmhhhh. Und jetzt bin ich so mutig und stelle schäbig fotografierte Bilder dieses prächtigen Ereignisses ein!

Moderne Zeiten...

Offensichtlich muss man erst nach Leiden ziehen, um anständig mit Dubai zu telefonieren!
Es war mir ein Vergnügen, Philipp!

Schnee von gestern:

Blick nach links und nach rechts aus meinem kamertje.

Ach ja: Marcelo beginnt zu husten. Auch seit gestern.

De koninklijke Familie

So. Letzte Woche Samstag war a) fünfjähriges Jubiläum der Hochzeit von Willem-Alexander und Máxima und b) zweiter Tag der Einführungsveranstaltungen des International Office. Deshalb gab es a) das Hochzeitsvideo in voller Länge im niederländischen Rundfunk und b) einen Ausflug nach Delft. Da wird die königliche Familie nach und nach zu Grabe getragen. Auf diesem Bild sieht man das Grab des Begründers der Dynastie, Willem van Oranje.

alles wird besser!

Habe heute Schokokuchen gebacken und Pastaauflauf gemacht.
Ich scheine zu genesen.
:-)

Ben ziek.

Die Integration in die WG scheint prima zu laufen. Hab mir gleich mal die Grippe von Fleur abgegriffen.
Hausrezept von Judith: "Ein Glas lauwarmes Wasser mit drei Löffeln Salz und einigen Tropfen Pfefferminzöl und dann gurgeln, bis Du fast kotzen musst."
Na, da hab ich doch lieber einen Hals, so dick wie Otti Fischer und so heiß wie ein Vulkan, eine Nase, die läuft wie die Niagara-Fälle und eine Stimme wie Joe Cocker.

(Anmerkung: Lernte neulich, dass Italiener gerne bildliche Vergleiche anstellen à la: "Ich bin draußen wie ein Balkon.")

Erkenntnisse am Sonntag:

1)
Manchmal steckt noch mehr Papa in mir, als ich denke.
Heute Abend (=dunkel!) habe ich erst nach Leiden gefunden, dann in Leiden zum Bahnhof gefunden, dann zu mir nach Hause ans andere Ende der Stadt und anschließend noch zum beschriebenen Parkplatz, wo ich meisterlich eingeparkt habe!! Und das, wo ich erst zum zweiten Mal in der Stadt bin!
Danke, Papa.

2)
Wohl selten hat "mein" Auto so schööön geparkt. An einer Gracht nämlich, in der sich die Lichter spiegeln und sich an der anderen Seite kleine niederländische Hutzelhäuschen aneinanderkuscheln.

3)
Was bin ich für ein Glückspilz.
Danke.

Erkenntnis am Samstag:

Nur weil es irgendwo superschön ist, muss das nicht heßen, dass es anderswo nicht NOCH toller sein kann.

Lektion1: Pommes um halb zwölf

Die Fahrt nach Leiden klappt prima. Flugs bin ich in der Stadt.
Nur: Die Stadt ist größer als gedacht, mit tausenden Einbahnstraßen, Bus- und Taxiwegen, Millionen von Fahrradfahrern, gerne auch ohne Licht. Es ist dunkel, viertel nach Neun. Um Neun wollte ich da sein. In einer Frittenbude frage ich nach dem Weg. Ich erhalte eine sehr detailgetreue Zeichnung mit dem Weg. "Über die Brücke, mit der Kurve mit, über die Brücke, mit der Kurve mit. Ampel, Albert Heijn..." Nach der ersten Brücke kapituliere ich. Nochmal auf den Stadtplan gucken. Irgendwann lasse ich das Auto an einer Gracht stehen, lade das Gepäck auf.
(Benny, Du hattest Recht: EIN Rucksack wäre besser gewesen als eine Tasche, eine Tüte, ein Beutel und die Laptoptasche...)
Es nieselt und ich irre durch die engen Straßen. Um zehn bin ich da. Sehe wahrscheinlich echt scheiße aus mit verregneter Brille und windzerzaustem Haar... Naja, ich habe ja nur fünf Mitbewohner, die mich bitte ECHT NETT finden sollen...

Anouk, Fleur und Joop verdrücken sich nach einer Weile in ihre Zimmer. Bleiben Wouter und Marcelo. Es ist mittlerweile elf geworden. Ich bin ein bisschen hungrig. Natürlich gibt es Heineken. "borrelen" nennt man das, wenn man "noch einen trinkt". Und dazu gehört eigentlich immer ein "bitter gedek", lerne ich. Ein "bitter gedek" besteht aus allerlei Frittiertem, vor allem bitterballen. Irgendwie können Wouter und Marcelo aus meinen Augen lesen...wenig später finden wir uns in einer Frituur gleich um die Ecke wieder...
echt lekker.

Holland en ik

Ab sofort hier: Ein halbes Jahr Leiden!