Kleine Frau, was nun?

Mittwoch, Januar 31, 2007

Das Leben ist manchmal seltsam.

Gestern war so ein Tag.
In Kamp-Lintfort machen meine ehemaligen Kollegen das Licht aus.
Und ich fahre mit einem Puls von 500 (oder so) nach Köln und lege meine Zwischenprüfung in niederländischer Sprach- und Literaturwissenschaft ab.
Wenn alles ein bisschen anders gelaufen wäre, tja...

Sonntag, Januar 21, 2007

Neues vom Schwesterlein...

Mit dem größten Vergnügen holen alle Klassenkameraden, die im entferntesten über einen Hund verfügen, Marie (10) zum spazieren gehen ab. Gestern also Till.

Marie: "Till, darf ich Deinen Hund auch lieb haben?"
Till: "Nur, wenn Du mich auch lieb hast!"

Montag, Januar 08, 2007

weltliche und geistliche Würdenträger

Was verbindet Johannes Paul II. und Johannes Rau?
(Nein, ich meine NICHT den Vornamen!)

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Heute. Postfiliale Beuel. Brauche mal wieder neue Briefmarken. Aber nicht diesen neumodischen Kram, diese dummen Aufkleber. Klassisch solls sein, zum Anlecken. Also Schalter wechseln.

A: (erklär: anlecken und so) ...was hätten Sie denn da?
P: Also hier, Ratspräsidentschaft, Stadtjubiläum und dies und das.
A: Bitte fünf mal Ratspräsidentschaft und fünf mal Johannes Rau.
P: Oh, da freut der sich aber. Den will nämlich sonst keiner haben.
A schweigt betreten-amüsiert.
P: Ist so. Genauso wie der Papst. Den will auch niemand.

Donnerstag, Januar 04, 2007

Kommen und gehen

Ist es die Fragende, die ständig neue Antworten sucht?
Ist es die Reisende, die immer Neues entdecken will?
Ist es das Vertriebenenkind, das doch keine Heimat hat?
Ist es die Suchende, die sich ständig umschaut?
Ist es die Karrierefrau, die noch eine Station in ihren Lebenslauf einfügen will?
Ist es die Rastlose, die immer rast und hetzt?
Ist es die Liebende, die glaubt, dass ihr Herz schon ein zu Hause gefunden hat?
Ist es die Perfektionistin, die immer etwas bisschen besseres finden will?
Ist es das Kind aus großer Familie, das weiß, dass es eigentlich immer heimkehren kann?
Ist es die Freiheitsliebende, für die die größte Freiheit darin besteht, einfach aufbrechen zu können?

Ist es die, die darauf baut, dass es überall Freunde und ein bisschen zu Hause gibt?

Ich sitze zwischen Pappkisten und mein Herz ist sehr schwer.

Omili

Beim letzten Mal

Ich hatte schon Angst davor, Dir zu begegnen.
Du warst so schwach, wie ich es nicht kannte. Konntest nicht aus dem Bett aufstehen, hast Dich von dem Motor in Deinem Bett zum Sitzen aufrichten lassen. Um ehrlich zu sein, Deine Haare, wie ich sie kenne, waren auch nicht da. Du hadertest mit dem Leben, mit der Welt und mit Dir.
Dann erzählte mir Deine Tochter, wie der Arzt böse auf Dich war, weil Du immerzu über das Essen gemeckert hattest. „Das ist hier schließlich ein Krankenhaus und kein Hotel“, sagte er.
Und dass Du zu eitel wärst, mit dem Rollator vor die Türe zu gehen.
Als Du dann auch noch mit einem Anflug von Freude betontest, dass Deine Freundin viel schlechter sehen kann als Du, obwohl sie doch viiel jünger ist, da wusste ich: Du bist ganz die Alte.


Dieses Mal

Warst Du noch viel mehr die Alte. Schelmisch und frech und ein bisschen garstig, aber im Herzen lieb.
Du hast genauso viele Pfannkuchen verdrückt, wie wir. Eigentlich bist Du 96, aber Du legst Wert darauf, dass Du „im 97. Lebensjahr“ seiest. Du hast uns die dicken Bücher gezeigt, die Du gerade liest. Und deine Stickarbeit, die fast über den ganzen Zimmerboden geht. „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“, das ist Dein Lieblingsspruch momentan.
Dann kannst Du wieder trefflich streiten und Widerworte geben und Besserwissen.
So liebe ich dich doch. Und so nehme ich Dich mit. Immer.