Kleine Frau, was nun?

Freitag, November 25, 2005

Niederrheiner aller Orten, vereinigt Euch!

Ich wusste schon vorher, dass er doof ist.
Er saß schräg vor mir in der Bahn und meinte, er müsse seinen Mitfahrer zuschwätzen. Über Bahnverspätungen und Strecken, auf denen die Bahn nicht mal elektrifiziert sei. "Aber da runter nach Kleve, da ist eh nix los." - ich wurde hellhörig. Und dann hob dieser fiese kleine Mann mit der Rotzbremse im Gesicht an: "Das ist die Wallachei. Da ist alles platt, es gibt keine Kultur. Tiefste Provinz halt."
Ich musste mich sehr zurückhalten, um nicht aufzustehen und ihm eine zu langen. Aber dann übertraf er sich selbst mit der "Feststellung": "Da zählt es noch, wenn Du einen Spoiler an Deinem Opel hast!"

Liebe Niederrheiner!
Könnt ihr bitte hier und jetzt eine Lanze für unsere Heimat brechen? Was mögt ihr am Niederrhein? Warum fahrt ihr gerne hin, was macht ihn besonders?
Danke.

Donnerstag, November 24, 2005

TV-Tipp

-und weil ich im Krankenbett klassischerweise schön Fernsehen geguckt habe, möchte ich schnell noch einen Tipp loswerden: Elefant, Tiger und Co. im Ersten. Das Ganze spielt wo? "Mein Guuder, nu kömm doch heör!" - genau, im Leipziger Zoo. So wird der kleine Pinguin angelockt, der sich in der Gruppe nicht zurechtfindet und nicht isst (Ah! Ein Leidensgenosse!). Das Nashorn bekommt eine Pediküre und für die Haifischeier wird ein Glaskasten gebastelt, damit alle sehen können, wie die Babies schlüpfen. Sehr aktuell: Gammelfleisch, das die Tiger verschmähen, wird gleich weitergereicht an die Geier (die auch ein Baby im Nest haben, für das noch ein Pate gesucht wird. Ein Weihnachtsgeschenk??).
Zitat des Tages: "Nashörner sind auch nur Menschen."
(Der Nashornpfleger bei der Massage des Nashornbullen)
Ach, ja: es gibt sogar Mulle! Aber keine nackten, sondern angezogene!

Danke, Papa. Danke, Marius.

So.
Nachdem ich auf dem besten Wege zur Miss Dekubitus war, weil ich zwei Tage im Bett verbracht habe (ich weiß jetzt auch, wie sich Gliederschmerzen anfühlen!), bin ich wieder auferstanden. Und um meine Magenstabilität zu feiern, habe ich dann zum Kochtopf gegriffen, um Kürbissuppe zu machen. Und?
Ein herzliches Dankeschön nach Hause: Der Rauchmelder überm Herd funktioniert!

Dienstag, November 22, 2005

*nööööl*

Ich glaube, ich werde krank.
Das ist mal richtig blöd. Wer soll denn dann meine Scheine machen dieses Semester? Und all die anderen Sachen, die ich für diese Woche geplant habe?
:-(

Montag, November 21, 2005

Alte Schule

Toll: Wenn Männer galant und höflich sind.
Wenn sie im Zug aufmerksam sind und fragen, ob sie helfen können, den Koffer ins Gepäcknetz zu verfrachten. Und wenn ich sage, dass er sehr schwer ist, antworten, dass das noch ein Grund mehr sei, behilflich zu sein.
Oder völlig unaufgefordert aufstehen und mir in den Mantel helfen.
Oder einfach den Vortritt beim Aussteigen lassen. Und das mit einem netten Lächeln zu verstehen geben.
Ich liebe das!

Dienstag, November 15, 2005

Frei-heit!

Den Vormittag im Knast verbracht.
Krass.

Montag, November 14, 2005

Papa oder kein Papa?

War eben bei zwei Klassenbegleitungen in dritten Schuljahren. Die Kinder sollten einen Lebensweg malen. Wie fängt Dein Leben an? Was verändert sich, wenn Du erwachsen bist und wie ist es, eine Oma oder ein Opa zu sein?
Da saß ich dann zwischen sieben Steppkes und wollte hilfreiche Tipps geben, was man denn so zu Papier bringen könne.
Ich: "Was arbeitet Dein Papa denn?"
Stefan: "Der ist Bankmann."
Alex (entlarvend) : "Der Stefan hat gar keinen Papa!"
Stefan (betretenes Gesicht)
Tja - was sagt man da pädagogisch wertvolles, wenn alle Augen auf einem ruhen? Meine Vermutung war, dass Stefan einen Stief- oder Halbvater oder so hat.
Ich (sehr bestimmt): "Wenn der Stefan sagt, dass er einen Papa hat, hat er einen Papa!"
Ende der Diskussion.

Henri T. L.

Im Kindergarten durfte man immer tolle Sachen machen. Weil Schere nicht erlaubt beispielsweise stundenlang mit einer Prickelnadel auf Papier einstechen, bis ein ausgefranstes Motiv herauskam. Aber NIE ohne Teppichunterlage!
Oder mit einer Zahnbürste Wasserfarbe durch ein Sieb strechein, um alles Mögliche mit feinen Pünktchen zu versehen. Und - wer hat's erfunden?
Der Henri Toulouse-Lautrec.
Der war nämlich ein Adliger. Aber weil er kaputte Beine hatte, konnte er nicht das machen, was französische Adlige den ganzen Tag so tun. Reiten und Jagen zum Beispiel. Also hat der Henri sich hinter seinen Malsachen verkrochen und die Pariser Rotlichtszene gemalt. Und die tolle Technik mit dem Sieb und der Zahnbürste erfunden.
These des Tages:
Wäre der Henri nicht behindert gewesen, hätten wir im Kindergarten nur halb so viel Spaß gehabt.

Sonntag, November 13, 2005

Comedians und Kabarettisten

Letztens habe ich eine Unterscheidung zwischen Comedians und Kabarettisten gehört: Beide stellen sich vor's Publikum und machen Scherze.
Comedians machen das wegen dem Geld und Kabarettisten wegen des Geldes.

Samstag, November 12, 2005

Püfferchen

Lina und ich sind wahre Meister im Traditionen bewahren. Gestern gab es Püfferchen. Das ist wohl eine niederrheinische Spezialität, schön fettig fritiert und in Zucker gewendet.
Hier zwei Rezepte:

Der Klassiker - aus Hefeteig
250 g Mehl
1 Ei
1 Prise Salz
1 Eßlöffel Zucker
1/2 Päckchen Hefe
1 Tasse Milch
1 Stich Butter
-alles auf Zimmertemperatur/lauwarm miteinander verrühren. Der Teig sollte eine zähe, leicht flüssige Konsistenz haben. Eine Stunde vor Zugluft geschützt gehen lassen und ab ins heiße Fett! Ergibt 15-20 Stück

Quarkteigpüfferchen
250 g Mehl
250 g Magerquark
75 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1/2 Päckchen Backpulver
3 Eier
-Zutaten verrühren, ausbacken, fertig!

Optional kann man auch Apfelstückchen unter den Teig heben. Oder Rosinen. *iiiiihhh*

Donnerstag, November 10, 2005

Bonn Lexikon: "schnorzen"

"Und dann wünsche ich allen Kindern viel Spaß beim Schnorzen! Auf dass ihr eure Beutel ganz voll gemacht bekommt", sagt die Oberbürgermeisterin von der Rathaustreppe herab. Was soll das? Schnorzen?? Hört sich doch irgendwie unanständig an.
Heute war Martinszug im Zentrum. Und da wir zu viert Fackeln gebastelt hatte, haben sich immerhin drei von uns auch zum Zug begeben. Hinterher war großes Martinsfeuer auf dem Marktplatz, mit Bettler und Mantelteilung. Die Martinsgänse waren dieses Jahr nur aus Gips. Vogelgrippe lässt grüßen.
Und nach dem Zug gehen die Kinder hier in kleinen Gruppen eben "schnorzen". Sie ziehen von Haus zu Haus, singen und hoffen auf Entlohnung in Form von Süßigkeiten.
-allerdings wären Lina und ich die einzigen, die für Gesangsleistungen wirklich volle Taschen verdient hätten!

Montag, November 07, 2005

Die alte Dame

In der Häuserzeile gegenüber, genau vor meinem Schlafzimmerfenster wohnt eine weißhaarige Dame. Mehrmals am Tag lehnt sie sich auf ihr Fensterbrett und sieht auf die Straße. Ihre Wohnung hat einen kleinen Erker, so dass sie gerade gut zu beiden Seiten die Straße hinabschauen kann. Sie schiebt die weiße Hängegardine zur Seite, stützt ihren Ellbogen auf das Fensterbrett und legt ihren Kopf darauf. Sie hat immer eine violette Kittelschürze an.
Wenn sie eine Weile da gestanden hat, sieht sie auf ihre Armbanduhr, zieht die Gardine vors Fenster und geht in ins Zimmer zurück. Als hätte sie einen wichtigen Termin in ihrem Wohnzimmer.
Sie tut mir ein bisschen leid. Ich würde sie gerne mal zu mir einladen. Eben war ich im Bastelgeschäft und habe beschlossen, ihr eine Laterne zu basteln. Die kann sie dann auf ihr Fensterbrett stellen.

Sonntag, November 06, 2005

Kühlschrankpoesie

Ich habe ja soooo gern Gäste!
Jetzt hatte ich sogar welche über Nacht da. Und ich weiß, wie wunderbar man in Bonn feiern gehen kann.
Eben sind sie aus der Tür. Einer von ihnen hat mir eine neue Kühlschrankpoesie hinterlassen:

Warum blühen Rosen
schimmern Sterne
fliegen Engel
betört die Liebe?

Falsche Fragen

Feier das Vergessen und
trink das Leben.


Das haben wir getan! Schön, dass ihr da wart, Christian, Vera, Frauke und Sebastian!
Und danke für das anonyme Gedicht!

Freitag, November 04, 2005

Doofes Brot

Jetzt kann man sein Coming-Out also schon beim Bäcker haben.
Ich bin nur schnell reingesprungen, um mir ein Brot zukaufen. Und da fiel mein Blick auf eins, das gerade klein genug für eine Person war. Und was stand auf dem Schildchen davor?? "Single-Brot". Pfui. Ich will doch beim Bäcker nicht daran erinnert werden!
Warum sagt man nicht einfach "Kleines Brot" oder "Minibrot"?
Da kaufe ich doch lieber "ein halbes von dem Großen da."

Ein Herz für Tiere.

Gestern ist mir aufgefallen, dass mein Haustier doch sehr gut zu mir passt. Beim Aldi gab es lauter Backzutaten. Nougat, Marzipan, Streusel und so. Und wie so oft habe ich auf dem Nachhauseweg einen Abstecher über die Supermarktstraße gemacht. Und natürlich habe ich tausend nützliche Sachen auf meine Arme geladen (Nein, einen Einkaufswagen brauche ich nicht! Ich will nur schnell reinspringen und ein paar Kleinigkeiten kaufen!). An der Kassenschlange bot mir ein Mann mit mitleidigem Blick an, ich könne meine Einkäufe in seinem Wagen ablegen, bis wir am Kassenband angelangt wären.
Und weil ich aus Prinzip keine Einkaufstüten kaufe und meine Tasche mit den ganzen süßen Sachen nicht mehr zuging, musste ich sie mit beiden Armen vor meinem Bauch hertragen...
Da dachte ich: Wenn ich keinen Hund habe, dem ich ähnlich sehen kann, habe ich doch meinen Hamster, dessen Verhalten ich perfekt imitiere.
Liebe Grüße, Piet!

Er ist da! mein Blog....

Nach langem Zaudern ging's dann doch ganz fix!
Und wofür das Ganze?
Für mich. Weil ich gerade Gefahr laufe, das Selbstgespräche-Führen zu beginnen....
Und natürlich für Euch da draußen. Damit ihr wißt, was bei mir grad so passiert.
Und wenn ihr meint, dass ich mich seit hier und jetzt weniger melde, dann beschwert Euch bei mir!
Dann wünsche ich uns mal viel Spaß zusammen!